„Wer viel übt, wird nur gut im Üben“, lacht sie und wirft ihre roten Locken aus dem Gesicht. „Ja, wahre Talente müssen nicht üben“, unterstreicht es der Junge und verschränkt selbstsicher die Arme.
Ich bin mit Familie Arnold verabredet. Magnus, Damian und Mama Juliane sind eine unserer MusikWerk-Familien und meine Protagonisten für diese neue Schülerstory. Ich bin vorbereitet und habe acht Fragen aufgeschrieben. Total unnötig, bemerke ich später. Innerhalb kürzester Zeit sind wir mitten in ein lustiges und persönliches Gespräch vertieft.
Damian und Magnus waren schon am Fischmarkt in der frühkindlichen musikalischen Bildung und sind ihrer Musikschule bis zum heutigen MusikWerk treu geblieben. Magnus bemerkt, dass er mit seinen 11 Jahren demnach schon neun Jahre Musikunterricht im MusikWerk nimmt. Aktuell ist die Gitarre das Instrument seiner Wahl. „Sie gehört einfach zu Jungs und ans Lagerfeuer.“
Auch sein älterer Bruder Damian ist schon sein ganzen Leben lang bei der Musik geblieben. Er zuckt mit den Schultern und beschreibt, dass es auch mal Tiefpunkte gab, an denen er das Klavierspielen ein wenig hat Schleifen lassen, „aber ich habe ja noch Zeit und würde die Musikschule auch nie aufgeben. Sie bringt eine feste Konstante in die Woche.“
Mama Juliane nickt und ergänzt, was sie am MusikWerk schätzt: „Hier gibt es keinen Zwang. Diese Stunde in der Woche soll uns Spaß machen und die MusikWerkler unterstützen uns in unserer Freiheit hier.“ Sie hat sich mit ihrem Saxophonunterricht einen Kindheitstraum erfüllt und wünscht sich, noch mehr mit anderen Musikern zusammen spielen zu können. „Noch mehr Ensembles, welche vom Niveau her zusammen passen oder eine Art BigBand wäre toll.“
Das letzte Benefiz-Sommerkonzert gab der „Familienband“ - wie es Damian nannte - eine große Bühne, ein lebendiges Publikum und ein Erlebnis, welches die Familie so schnell nicht vergessen wird. Zusammen mit ihren Lehrern und anderen Schülern des MusikWerks brachten sie mit „We will rock you“ an Saxophon, Klavier und Gitarre die Bühne im Stadtgarten zu Beben. „Nie zuvor haben wir innerhalb der Musikschule zusammen eine solche Performance gemacht“, grinst Damian stolz.
„Was bedeutet euch Musik?“ Will ich von den Dreien wissen. Magnus macht den Anfang. Die ganze Zeit saß er neben mir und hat erzählt. Doch bei dieser Frage stand er auf, stellte sich vor mich und sagte ganz ruhig: „Eigentlich ist Musik mein Leben.“ Juliane ergänzt, dass Magnus andauernd und ständig zu irgendeiner Musik mitwippt. „Ja, ich habe immer irgendeinen Rhythmus im Kopf. Das macht mich locker.“, erklärt er. „Und bei dir, Juliane?“, frage ich nach. Sie sagt, dass ihr Leben ohne Musik sehr leer wäre. „Ich genieße dieses gemeinsame Hobby von uns allen. Das macht unsere Zeit wertvoller.“ Damian erklärt mir, dass er Musik als eine Art Sprache versteht. „Eine Art Sprache, die für alle Menschen auf der Welt gleich ist, aber die Menschen können sie unterschiedlich auslegen, wie auch die Menschen eben unterschiedlich sind.“ Er mag beispielsweise kein Hard Rock oder Metal, aber dafür Klassik. Vor allem bewundert er Bach. Und es gibt bestimmt Menschen, mit denen er das teilt und dann ist das Musikgenre schon eine gemeinsame Basis einer Freundschaft.
Magnus, Damian und Juliane haben schon viele weitere Pläne, aber verraten wird noch nichts. Auch Magnus und Damians Papa gehört zu ihrer „Familienband“. Zwar steht er nicht mit auf der Bühne und nimmt keinen Unterricht im MusikWerk, „aber zu Hause trällert er immer fleißig mit. Singen ist ok.“, schließt Juliane. Und auch sonst unterstützt er seine Musiker wo es nur geht.
Liebe Juliane, lieber Magnus und lieber Damian,
Ich bedanke mich sehr für dieses offene und schlagfertige Gespräch mit euch. Ich genieße es wirklich, die Geschichten und Gedanken verschiedener Schüler des MusikWerks zu hören und auf alle eure Geschichten, die noch kommen, bin nicht nur ich, sehr gespannt.
Danke für euer Vertrauen und eure Ideen.
Euer MusikWerk.